Samstag, 18. Mai 2013

Beginn der Restaurationsarbeiten im September 2012

Hallo

Wie alles begann.......

Wir schreiben das Jahr 2012


1.Kauf des Rollers:

Nachdem ich mit dem Verkäufer über einen Zeitraum von ein paar Monaten immer wieder
mehr oder weniger intensiven E-mail Kontakt hatte war es nun endlich so weit.

Am 19.Mai 2012 hab ich zusammen mit meinem Vater den Goggoroller abgeholt.
Hierzu hatte ich mir einen , dem Roller würdigen, Autoanhänger mit Planenaufbau ausgeliehen.
(Bild siehe weiter unten)

Aber wie kam ich überhaupt zu diesem Roller?
Dazu muss man wissen, dass ich eigentlich verhältnismäßig kurz erst einen Goggoroller intensiv suchte. Ursprünglich einen 125ccm³.Da dies aber mir von allen Seiten als unmöglich bescheinigt wurde, glaubte ich auch nicht wirklich daran und erweiterte das „Suchfeld“ auch auf 150er bzw. 200er. Im Normalfall lasse ich mich eigentlich nicht wirklich von meinem Vorhaben abbringen wenn ich mir mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, aber in diesem Falle ist das ein wenig anders gewesen.
Vielleicht hab ich hier den „Vernunft – Modus“ aktiviert.

Ich hatte unter anderem auf der Internetseite
der „Goggmobil – und Glasfahrer Gemeinschaft Dingolfing“- kurz „GFG“ eine Suchanzeige aufgesetzt auf der sich Robert, so hieß der nette Vorbesitzer/Verkäufer, bei mir meldete.

Die Besichtigung zeigte keine Überraschungen auf. Der Roller sah genauso aus wie auf den Bildern und die Begegnung mit Herrn Robert W.war sehr sehr erfreulich.

Nach einer augenscheinlichen Begutachtung und einer netten Unterhaltung über dies und jenes wechselten einige Geldscheine den Besitzer – im Gegenzug gab es Schlüssel, den orginalen Kraftfahrzeugbrief samt Abmeldebescheinigung von 1963 und natürlich den Goggoroller.

Auch beim Aufladen war Robert – wir blieben beim DU – uns noch behilflich.

Gut verzurrt machten wir uns auf die Heimreise ins nahe Niederbayern.

Es hieß also : „Zurück ins Ursprungsland“
(Das kam mir bekannt vor, aber diesmal war es noch mehr im „warsten Sinne des Wortes“ zu verstehen)

Mir war klar, dass einige Zeit vergehen wird bis ich mich dem Roller widmen kann.

So kam wie es kommen musste – der Roller wurde abgeladen und erstmal so unangetastet in der Garage abgestellt.

Bis ich mit einer Bestandsaufnahme intensiv begonnen habe bzw. ich auch anfing zu zerlegen wurde es mitte September.

























2.Geschichte:Zur Geschichte gibt es eigentlich relativ viel zu erzählen – auch wenn sie im Prinzip kurz ist.

Der Roller wurde am 15.Mai.1954 an einem Samstag in der KFZ Zulassungsstelle Memmingen auf den Vater des Verkäufers, Herrn Ernst W., zum ersten mal zugelassen.
Damals war das wohl auch an einem Samstag möglich,aber es ist ja auch schon eine Weile her.

Da Herr W.zwei Jahre später umgezogen ist hat der Fahrzeugbrief zwei Einträge, welche
aber meiner Meinung als ein Eintrag zu sehen sind.

Ebenso ist im Fahrzeugbrief vermerkt, dass das Fahrzeug unter bestimmten Vorraussetzungen auch für den Seitenwagenbetrieb geeignet ist.

Vom 15.Oktober 1962 bis 26.April 1963 war der Roller stillgelegt.

Die endgültige Stilllegung erfolgte am 27.Mai 1963, auch wenn in der Abmeldebescheinigung „vorübergehende Stilllegung“ angekreuzt wurde.

Seit diesem Zeitpunkt scheint der Roller nicht mehr im Straßenverkehr zugelassen gewesen zu sein.

Die Abmeldung kostete damals 2,80 DM.
Für alle jüngeren Mitbürger unter uns sei gesagt,dass das heute ca. 1,40 Euro wären.


3.Bestandsaufnahme, Vorhaben

Jetzt heißt es erstmal schauen was alles fehlt bzw. defekt ist.

Da ich vorhabe den Roller von Grund auf zu restaurieren, aber zugleich versuchen will soviel wie möglich an „orginalen“ Teilen zu verwenden, ist es wichtig, dass beim zerlegen nichts kaputt geht.
Andererseits hab ich auch schon überlegt das Blech so zu lassen wie es ist.
Einerseit hat es zwar viel mehr "Geschichte",andererseits wenn ich ihn komplett lackiere stell ich mir die Frage ob der Roller an "Leben" verliert.
Vom Zustand ist er an der Grenze ob so oder so.

Was mir aufgefallen ist fehlt unter anderem: (Die Liste setzt sich immer wieder fort)

- Hupe
- Lenkradschloss und Schloss für Sitzbank
- Zierleiste auf der Haube,Emblem auf der Haube
- Fußrasten für Sozius
- Elektrik wurde teils demontiert
- orginaler Gepäckträger, aber der montierte kommt wieder drauf
- Abdeckung Reserverad
- Kettenkastendeckel
- Lüfterrad aus Alu hat einen Riss und eine Lamelle ist gebrochen
- Abschlussdeckel über Lüfterrad

Hinsichtlich des Lackaufbau sei gesagt, dass ich den Rahmen und die Blechteile ebenso
in einer nachempfundenen Orginallackierung haben will.
Bis dato ist es nicht mein Wunsch teile pulverbeschichten zu lassen da es dies 1954 auch nicht gegeben hat.
Der Lackaufbau soll ganz klassich erfolgen. Den alten Lack bis auf das blanke Blech runter, Blech grundieren, spachteln wo nötig, schleifen, füllern, lackieren.
Selbstverständlich werd ich mir die Mühe machen nach Ausrichten der Blechteile – der Zahn der Zeit hat seine Spuren hinterlassen – den Roller vor dem Lackieren nochmals zusammenzubauen nicht dass nach dem Lackieren ich eine böse Überraschung erleben muss.
Blechteile werde ich keinesfalls strahlen lassen da ich bei Blechteilen von dieser Art der Entlackung nichts halte. Meiner Meinung nach geht die Spannung des Bleches verloren.
Entweder ich schleife ab oder ich entlacke chemisch. Eine sofortige Konservierung ist dann selbstverständlich gegeben. Da die Bleche keine Hohlräume haben besteht auch hier keinerlei Gefahr,dass die Chemie in evtl. Hohlräumen mehr Schaden anrichten kann.
OK-Falze bzw. Überlappungen gibt es schon.
Auch diese Frage ist noch nicht geklärt.
Sobald ich drei Leute frage bekomm ich fünf Meinungen,aber ich freu mich über jeden
Tip von euch.
Auf die Möglichkeit des Verzinkens werd ich allerdings schon zurückgreifen und diverse Anbauteile verzinken lassen.


4. Zerlegen und Säubern

Begonnen hab ich mit dem zerlegen der ganzen Blechteile.
Das Beinschild, Lampengehäuse,die "Haube" um den Motor,die beiden seitlichen Deckel,
das Werkzeugfach und der Tank sind demontiert.

Der Roller ist auf einem Rohrrahmen aufgebaut der an einer Stelle geschweißt werden muss.
Problem ist,dass der 2-Takt ILO M200V Motor DIREKT mit dem Rahmen verschraubt ist und so das Chassis meiner Meinung nach zuviele Schwingungen abbekommt.
Ob ich dieses Problem lösen kann?Immer her mit eueren Ideen......










Hier wurde das Blech bereits teilweise demontiert.


Jetzt ist das Blech ganz weg.


Hier sieht man recht schön den Rahmenbruch,was wohl beim Goggoroller keine Seltenheit ist.




Der 50 Jahre alte Erddreck hat ihm das Leben gerettet.
Bin der Meinung,dass der Rost wirklich sehr sehr gering ist für das Alter.

Ein paar Tage später.....

Habe begonnen diverse Teile wie Bremspedal, Schaltkulisse, Hebel für Schaltkulisse,
Schaltgestänge zu reinigen.
Eine Mischung aus Schleifvlies, Messingbürste und Bremsenreiniger lässt gute Ergebnis erzielen.
Auch hab ich das Rücklicht gereinigt und poliert.
Die ganzen „Pickerl“ welche der Chrom nach so langer Zeit hat ist aber so gut wie gar nicht rauszubekommen.
Mal schauen was ich mache. Entweder ich lass die schöne Patina oder es gibt ein Neues.
Der Gummi darunter ist an ein paar Stellen ganz klein wenig eingerissen, aber ansonsten recht gut.

Dann hab ich die Kette rausgemacht.
Dies war nötig weil ich den Motor ausgebaut habe.
Der hängt eigentlich nur an zwei Gewindeschrauben.
Das wäre nicht das Problem. Unter dem Motor befindet sich ein Bügel welcher auf der Vorderseite mit einer Gewindeschraube befestigt ist und dann runterzuklappen ist/wäre.
Na oben raus geht leider nicht solange der Bügel nicht runtergeklappt ist.
Da diese Gewindeschraube sich nicht nach rechts rausschieben lässt – sie steht am Motorgehäuse an- schien es meiner Meinung nach nur eine Lösung zu geben und die heißt „Flex“.
Guter deutscher Stahl gibt aber auch irgendwann nach und schon war der Motor draussen.
Beim Zusammenbau ist wichtig, dass ich die Schraube von LINKS reingestecket und die Mutter rechts ist.
Zwischen dem Bügel ist ein Stück Rohr welches ich zwar wieder
einsetzen werde – allerdings in „Neu“.
Jetzt ließ sich auch das Werkzeugfachblech rausnehmen. Das MUSS VOR dem Motor wieder rein.
Allerdings hab ich gesehen, dass sich das nochmals zerlegen lässt.
Mal schauen – bevor es zum lackieren geht wird eh noch mal zusammengebaut – ohne Schmutz.
 
 
 
 

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